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Am Samstag, dem 28. Mai 2005 traf sich der Wolferöder Heimatverein mit Gästen um 10 Uhr am oberen Ende des Mühlberges zur Wanderung nach Neckendorf. Insgesamt 23 Teilnehmer, darunter 3 Jugendliche und 3 Kinder, (Altersgruppe von 6 bis 80 Jahren) wanderten bei herrlichem Sonnenschein los. Wir überquerten die Chaussee nach Schmalzerode/Bornstedt und gingen den Roten Berg hinab, danach vorbei an verschiedenen geologischen Aufschlüssen und ehemaligen Steinbrüchen, in denen früher Sandsteine und geröllreiche Konglomerate für Bauwerke in der Umgebung (u.a. in Wolferode und Eisleben) abgebaut wurden. An der Teufelskanzel, einer großen Felssäule, verweilten wir etwas, hier wurde auf zwei Sagen diese Stätte hingewiesen (der Teufel als Prediger und Menschenverführer und die gruselige Sage vom Femegericht). Beim Weiterwandern über die 7 Berge und an den Neckendorfer Fichten entlang umfing uns der Zauber des maigrünen Mischwaldes mit seinen Sonnenspielen. Buchfinken, Drosseln und sogar des seltene Pirol erfreuten uns mit ihren Liedstrophen. Wir alle wurden von der schönen Natur unserer Heimat berührt und unser jüngster Mitwanderer, der 6-jährige Konstantin J., sagte spontan: "Was für ein schöner Tag!", es kam aus tiefster Seele. Wir konnten nur zustimmend beipflichten, er hatte auch unsere Empfindungen ausgedrückt. Nach etwa 1,5 Stunden kamen wir auf dem Ferien- und Reiterhof "Farbenfroh" bei Familie Aschenbrenner in Neckendorf an. Hier merkten wir erst, wie heiß es inzwischen geworden war (bis 29°C), im Wald hatte uns angenehme Kühle umgeben. Wir machten Rast, Herr Thiele grillte leckere Bratwürste für alle, die wir uns nebst verschiedenen Getränken gut schmecken ließen. Nach einem abschließenden Plausch verabschiedeten wir uns voneinander. Wir möchten uns bei den Familien Thiele und Flemming und Herrn Nathanael für die gute Vorbereitung bedanken und freuen uns schon auf den nächsten Wandertag.
Dr. Suse Luge
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Die Sage von der TeufelskanzelSonnegold rieselt durch die Zweige der Bäume und erfüllt das Teufelskanzeltal mit leuchtenden Farben. Da, rechts und links des Weges, erheben sich zwei wild zerklüftete Felsen. Der eine von ihnen hat die Form einer Kanzel. Graugrünes Moos bedeckt sein rotes Gestein. Auf diesem Felsen soll der Teufel seine Predigten im Priesterkleide gehalten haben, um die Menschen zu sündigem Tun zu verführen. So wurde der Fels Teufelskanzel genannt. Ihr gegenüber liegt der Teufelsaltar, ein eigenartig zerrissener Felsen. Die Teufelsküche und auch der Pferdestall sind mit etwas Fantasie zu erkennen. |
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Die Sage vom FemegerichtNoch andere Sagen umspinnen die Stätte. Vom Femegericht wird erzählt, die Bäume ringsum plaudern davon. Wir lauschen einmal, was und die Bäume erzählen: Mitternacht! Die Sterne funkeln und Stille ist überall. Da - drei dumpfe Schläge am Burgtor des Grafen von Bockstal zerreißen die Stille. Das Femegericht hat gesprochen. Als der Morgen erwacht, reitet der Graf mit einem Knecht durch die grünen Auen hin zum Fichtenwald bei Neckendorf, hin in das Teufelskanzeltal, wo die Höhle, in der das Gericht tagt, verborgen liegt. Er lässt den Knecht zurück. Ein Posten kommt näher. Der Graf verweigert die Schmach, sich die Augen verbinden zu lassen. Mit dem Schwert an der Seite betritt er die Höhle. Der Tod grinst aus den Ecken. Rote Flammen züngeln. An einem Tisch sitzen die Richter und zwölf verstummte Schöffen. Der Graf ist sich keines Verbrechens bewusst und widerlegt die Beschuldigung. Ein dreifaches "Wehe" erschallt in der Höhle - das Zeichen - der Graf ist dem Tode verfallen. "Den Kopf auf den Blutblock", ruft der Richter. Da zieht der Graf sein Schwert. Er zückt es in der Luft. Er schlägt dem Richter den Kopf ab. Die Schöffen werfen ihre mit Rosen geschmückten Dolche dem Grafen vor die Brust. Sie prallen ab. Das Stahlhemd ist fest. Die Schöffen und Wächter verfallen dem Schwert des Grafen. Er tritt aus der Höhle, die frische Luft erquickt ihn. Dann ruft er den Knecht und fort geht es im sausenden Galopp von der Stätte des Grauens. Das Femegericht aber sprach niemals mehr. |
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Die 7 Berge in den Neckendorfer FichtenÖstlich der Teufelsschlucht in den Neckendorfer Fichten nennt der Volksmund ein hügeliges Waldgebiet die "7 Berge". Es ist mühsam, die Anzahl der Hügel zu zählen.
Die "7" ist eine magische Zahl, die das Leben der Menschen seit Jahrhunderten bestimmt. Es ist also klar, warum die 7 Berge so genannt werden! Ein wunderschönes Wandergebiet zwischen der Teufelsschlucht, dem Steinbruch und Neckendorf. |
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